
Chrstoph Fay, Landesschatzmeister der MIT Hessen
Bei der geplanten Fusion unter Gleichen mit der London Stock Exchange habe der Vorstand der Deutschen Börsen AG sich für eine betriebswirtschaftlich nachvollziehbare Fusion mit der London Stock Exchange entschieden. Wie inzwischen zugestanden, würden im erheblichen Umfange Arbeitsplätze in Eschborn und in London abgebaut werden müssen, um die Fusion für die meist internationalen Anleger der Deutschen Börsen AG attraktiv zu machen. Es sei zu befürchten, dass noch sehr viel mehr Arbeitsplätze in Frankfurt verloren gingen, wenn die Holding in London sitze. Nur so könnten Effekte von 400 Millionen Einsparungen möglich werden. Eine ehrliche Kommunikation, von Anfang an, sei sicherlich besser gewesen. „Standortpolitisch ist die Entscheidung für London eine Schwächung des Finanzplatzes Frankfurt trotz aller gegenteiligen Beteuerungen gewesen. Durch den Brexit ist das standortpolitische Momentum noch stärker geworden. Der Finanzplatz London ist nicht mehr Teil der Europäischen Union. Das hat große Auswirkungen auf die Entwicklung von Finanzprodukten in Europa. Viele internationale Banken werden aus London nach Europa umsiedeln müssen. Und dann will der Vorstand unbeirrt an einer Börsenfusion in London festhalten?“, hinterfragte Fay heute erneut.
Frankfurt am Main werde als zentraleuropäischer Finanzplatz von der politischen Entwicklung in Großbritannien profitieren. „Das muss auch der Vorstand der Deutschen Börse AG erkennen. Es wäre zu wünschen, dass diese Erkenntnis bald reifen würde und nicht eine Behörde gezwungen werden wird, diesen für den Finanzplatz Frankfurt schädlichen Deal zu untersagen. Ein vertrauensbildendes Signal für den Finanzplatz Frankfurt wäre der Umzug des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse AG, Carsten Kengeter, nach Frankfurt am Main“, so Fay abschließend.
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