Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kassel beschäftigt sich mit Fragen zur Marketing-Botschaft

Datum des Artikels 11.11.2021

Der Held eröffnet stets die Story

Wie lässt sich die Marketing-Botschaft adäquat bei der Zielgruppe unterbringen? Was ist zu tun, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Website, die E-Mail-Kampagne oder andere Vertriebsaktivitäten zu lenken?

So lauteten Fragen, mit denen sich Holger Koenig in seinem Referat über Storytelling bei der Mitgliederversammlung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kassel im Schlösschen Schönfeld beschäftigte.

„Kommunizieren Sie möglichst simpel“, forderte Koenig sein Publikum auf. Er verwies darauf, dass in vielen Texten Expertensprache dominiere, meist allzu kompliziert formuliert werde. Das Gegenteil ziehe die Adressaten in den Bann. Gute Stories wirkten. „Sie kapern das Gehirn“, so der Referent. Menschen suchten Geschichten, das gelte weltweit. Während ein Film mehr als 30 Schritte benötige, reduziere sich die Zahl bei einer Marketing-Botschaft auf sieben.

Am Anfang steht immer der Held. „Und das ist nicht Ihr Unternehmen“, erklärte Koenig. Es gelte, das Bedürfnis des Kunden anzuregen. Interessiert ihn ein Rasenmäher? Nein, aber schöner Rasen! Im Anschluss sei das Problem zu benennen. In der Phase wirke der Held schwach. Wichtig sei, das Problem klarzumachen – das Problem des potenziellen Kunden. Dem werde ein Mentor zur Seite gestellt. Frei nach dem Motto: „Wir helfen dem Kunden, das Problem zu lösen.“

Der nächste Schritt thematisiere das Risiko vor der Entscheidung, etwa in finanzieller oder persönlicher Hinsicht. Es komme darauf an, einen Plan zu offerieren. Schließlich erreiche man den Moment, in dem Aktion gefragt sei. „Dazu muss etwas auf dem Spiel stehen“, formulierte der Fachmann von Caesar & Harrison. Es sei ein Bild zu entwerfen, das die guten Aussichten deutlich mache – wenn der Kunde das Produkt (oder die Dienstleistung) kauft. Das funktioniere auch umgekehrt. Nämlich im negativen Sinn, wenn die Konsequenzen für den Fall klar werden, dass der Kunde nicht kauft. Alles müsse in sich schlüssig verlaufen. Denn: „Wer verwirrt, verliert“, unterstrich Koenig.

Stefan Sotzek wiedergewählt
In seinem Bericht skizzierte Stefan Sotzek die Ziele, für die die MIT arbeitet. Der Vorsitzende hob das Primat der Freiheit hervor und betonte: „Wir sind überall dort präsent, wo der Mittelstand zuhause ist“. Sotzek sprach Erfolge an, an der seine Organisation mitgewirkt habe. Von der Flexi-Rente spannte sich der Bogen über die verminderte kalte Steuerprogression bis zum reduzierten Solidaritätszuschlag und dem Entzug von Bundesmitteln für die Deutsche Umwelthilfe.

Es gehe darum, Bürokratie abzubauen und Start-Ups eine bessere Finanzierung zu ermöglichen. In dem Sinne verstehe sich die bundesweit 30.000 Mitglieder starke MIT als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik, die sich u.a. dafür einsetze, die deutschen Innenstädte zu beleben und den stationären Einzelhandel zu stärken. „Der Staat muss sich auf seine primären Aufgaben konzentrieren. Er hat nicht alles zu regeln“, so Sotzek.

Bei den von Markus Braband moderierten Wahlen zum Vorstand bestimmten die Mitglieder folgendes neue Leitungsgremium: Stefan Sotzek (Vorsitzender), Jonas Pflücker (stellv. Vorsitzender), Tim Wrotny (Schriftführer), Carsten Beister (Schatzmeister). Waltraud Stähling-Dittmann agiert als Beisitzerin, Philipp Bock und Patrick Weilbach fungieren als Kassenprüfer.

In seinem Ausblick erklärte Sotzek, die Mitgliedergewinnung stehe ganz oben auf der Agenda. Der neue Vorstand wolle mehr attraktive Veranstaltungen organisieren, die 2022 stattfindende documenta biete dazu Gelegenheiten. Darüber hinaus strebe die MIT an, ihre Präsenz lokal sowie regional zu erhöhen und die Vernetzung mit Vereinen bzw. Verbänden der Wirtschaft voranzutreiben