MIT lehnt beschlossene Angebotspflicht von Coronatests durch den Arbeitgeber ab

Datum des Artikels 14.04.2021

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Hessen (MIT) lehnt die gestern von der Bundesregierung beschlossene Angebotspflicht von Coronatests durch den Arbeitgeber ab. „Jedem rechtschaffenden Gewerbetreibenden liegt die Gesundheit seiner Mitarbeiter, seiner Kunden und Lieferanten am Herzen und er wird von sich aus alles tun, um diese zu schützen. Eine Testpflicht auf alleinige Kosten der Arbeitgeber gegen den Widerstand aller Wirtschaftsverbände zu beschließen, ist ein deutlicher Ausdruck von Argwohn gegen die Eigenverantwortung und das bisherige Engagement der Unternehmen,“ so Jürgen Diener, stellv. MIT Landesvorsitzender.

Marco Reuter, MIT-Landesvorsitzender: "Die Entscheidung zum Zwang auf Druck von SPD Arbeitsminister Heil ist ein Misstrauensvotum gegen den Mittelstand und die Selbstverpflichtung von BDA, BDI, DIHK und ZDH sowie die Umsetzungsstudien, die durchgeführt wurden. Wie sollen 100% der Betriebe testen, wenn die Beschaffung schwierig ist, es erst seit Mitte März eine gesetzliche Grundlage für die Abgabe von Tests an die Betriebe gibt und für die Anwendung von Schnelltests durch nichtmedizinisches Personal erst seit Ende März Rechtssicherheit besteht? Soziale Marktwirtschaft basiert auf Vertrauen, das man in Berlin anscheinend in den Mittelstand verloren hat." 
Reuter weiter: "Besonders enttäuscht sind unsere Mitglieder darüber, dass die Kosten alleine auf die Betriebe abgewälzt werden: Der Mittelstand hilft ohne Frage, aber gerade für kleine Betriebe sind Organisation und Kosten eine Belastung, die in Berlin nicht einfach vom Tisch gewischt werden dürfen. Eine Politik mit Augenmaß hätte zumindest eine Teilkostenübernahme vorsehen müssen."
Die an die Testpflicht gekoppelte Forderung von SPD Arbeitsminister Heil, dass Mitarbeiter, die sich einem Test verweigern ins Homeoffice zu schicken sind, ist aus Sicht der MIT Hessen nichts anderes, als die Einführung einer Homeofficepflicht durch die Hintertür.
Reuter abschließend: "Die nächsten Wochen werden die Effekte des Zwangs zeigen. Das Thema ist für uns nicht zu den Akten gelegt. Wir erwarten von Berlin schnellstmöglich wieder das, was wir als Mittelstand verdienen: Vertrauen und Freiwilligkeit."