Diesel: Mittelstand braucht Handlungssicherheit

Datum des Artikels 10.08.2017

Als "zu tiefst verunsichernd" haben der MIT Landesvorsitzende von Hessen Marco  Reuter und sein Stellvertreter Volker Rode, die aktuellen Diskussion um den Dieselantrieb von Kraftfahrzeugen bezeichnet. "Dieselgetriebene Fahrzeuge sind das Rückgrat der meisten Betriebe, gleich ob Handwerk, Bau, Transport, Logistik oder Landwirtschaft. Bis 2016 konnten z.B. Handwerker in der Nutzfahrzeugklasse fast nur Euro 5-Fahrzeuge erwerben, gibt der ZDH zu Recht zu bedenken. Für viele Betriebe ist ein Ersatz durch E-Motoren in ausreichender Stärke lange noch nicht in Sicht. Deshalb braucht der Mittel-stand jetzt Handlungssicherheit", erklärten beide.

1. Muss die Industrie so schnell wie möglich wirklich saubere Diesel-Nutzfahrzeuge oder ef-fektive Nachrüstlösungen anbieten.

2. Solange eine planungssichere Modernisierung des Fuhrparks nicht möglich ist, müssen Aus-nahmeregelungen für ältere Nutzfahrzeuge geschaffen werden. Pauschale Dieselfahrverbote lehnen wir vehement ab, sie sind für unzählige Unternehmen existenzgefährdend!

3. Sind die technischen Voraussetzungen für eine umweltfreundliche Modernisierung geschaf-fen, muss von der Politik sichergestellt sein, dass die Kosten dafür in vollem Umfang - auf Heller und Cent - von den Verursachern getragen werden.", betonten beide.

"Klar ist: Manipulationen in der Automobilindustrie verurteilen wir, sie sind zu unterbinden. Wer im Wettbewerb betrügt, muss auch für die entstandenen Schäden grade stehen. Gleichzei-tig gilt es, einem ideologischen Feldzug gegen die Dieseltechnik entgegenzustehen. Schad-stoffarme Diesel werden auch in den nächsten Jahren ihren Beitrag zur Co2-Reduktion leisten. Deutschland ist bereits heute weltweit spitze im Klimaschutz", sagte Reuter.

Als besonders ärgerlich bezeichnete Rode abschließend die Tatsache, dass Diesel-Transporter der Städte und Gemeinden schon heute oft von der Plakettenpflicht ausgenommen seien, wäh-rend ein Handwerker, der nahezu identische Dienstleistungen erbringt, nicht in den kosten-freien Genuss eine solcher Regelung komme. Als Beispiel nannte Rode, der auch Mitglied des MIT Bundesvorstandes ist, mittelständische Unternehmen des Bauhaupt- und Nebengewerbes. Diese Betriebe müssen zumeist schwere Lasten an den Auftragsort verbringen, ohne dass es ei-ne echte Alternative zu Diesel-Lastkraftwagen gebe.