Besichtigung mit Weinprobe im Steinbergkeller
Unter Berücksichtigung der sensiblen, vom Weinbau geprägten Kulturlandschaft, entstand 2008 ein architektonisch anspruchsvoller Weinkeller. Dabei spielen die Harmonie mit der Steinberg-Mauer und den denkmalgeschützten Fachwerkgebäuden eine besondere Rolle. Der Steinbergkeller vor den Toren des Klosters liegt unmittelbar neben dem Steinberg. Der Steinberg ist eine deutsche Einzellage im Weinbaugebiet Rheingau in Hessen. Er liegt in der Gemarkung Hattenheim der Gemeinde Eltville am Rhein und ist mit 37,2 Hektar die größte Lage im Rheingau. Der Weinberg ist ausschließlich mit Rieslingreben bestockt, aus denen Spitzenweine erzeugt werden. Die Domäne Steinberg, die zu den Hessischen Staatsweingütern Kloster Eberbach gehört, ist 34 ha groß. Diese ist rundum mit einer Natursteinmauer umgrenzt.
Im gesamten Kelterprozess werden Trauben und Saft über drei Etagen des Steinbergkellers schonend, nur mit natürlicher Schwerkraft, in den 14 Meter tiefen Keller befördert. Damit kann die Qualität der wertvollen Trauben aus besten Lagen des Rheingaus auf einzigartig schonende Weise erhalten bleiben.
Modernste Technik im Keller unterstützt den Kellermeister beim sorgsamen Ausbau der Weine mit dem Ziel, die im Weinberg gewachsene Qualität im Keller kompromisslos zu erhalten.
Im 1.500 m² großen Flaschenlager können die abgefüllten Weine dann bei ganzjährig gleichbleibender Kellertemperatur unter optimalen Bedingungen heranreifen.
Im Steinbergkeller entstehen Weine mit einem seit neun Jahrhunderten währenden, historischen Qualitätsanspruch. Presseschlagzeilen: „Kathedrale für den Riesling“ (FAZ) „Europas modernster Weinkeller“ (Stern)
Führung im Kloster Eberbach
Entstehung und Entwicklung der Zisterzienserabtei Eberbach
Die Klostergründung im 12. Jahrhundert (1136) stand unter dem Vorzeichen der Reform des Klosterwesens und fand ihren Ausdruck in der eindrucksvollen Schlichtheit romanischer Architektur und im Verzicht auf alle Formen ornamentaler und schmückender Zutaten. Zentrale Gebäude wie die Basilika oder das Laiendormitorium haben bis heute diesen Raumeindruck bewahrt.
Die im Hoch- und Spätmittelalter neu entwickelten Möglichkeiten der gotischen Architektur wurden zur Umgestaltung von Räumen wie dem Mönchsdormitorium oder dem Kapitelsaal und zur Ergänzung von Grabkapellen längs des Südschiffes der Basilika genutzt.
Die im Gefolge der Reformation entfachten Bauernkriege führten zu einer Besetzung der Abtei und zur Leerung des damals größten Weinfasses der Welt. Das Fass wurde später aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr genutzt und zerfiel.
Der als Religionsstreit begonnene Dreißigjährige Krieg brachte eine erneute Besetzung der Abtei und den Verlust eines großen Teils seiner Ausstattung sowie der Bibliothek.
In der Epoche des Absolutismus eiferten auch die Eberbacher Mönche der zeittypischen barocken Prachtentfaltung nach; es kam zur Umgestaltung historischer Bauten wie Mönchsrefektorium, Konversenbau und Pfortenhaus beziehungsweise zu neuen Raumschöpfungen wie Orangerie und Abtshäuschen.
Im Gefolge der französischen Revolution und der nachfolgenden Säkularisation des Kirchenbesitzes unter Napoleon hatte das Kloster den Abbruch von Kreuzgangflügeln für profane Verwendungen und die Verschleuderung nahezu seiner gesamten Ausstattung hinzunehmen.
Der im 19. Jahrhundert vorherrschende Zeitgeist des Liberalismus und Zweckrationalismus führte zu teilweise massiven Eingriffen in den Baubestand, vor allem in den Klausurgebäuden, die profanen Zwecken zugeführt wurden (Frauengefängnis, "Irrenanstalt", Viehstallung, landwirtschaflicher Pachtbetrieb).
Die Bau- und Nutzungsgeschichte des 20. Jahrhunderts war durch Kriegseinflüsse geprägt, die bis weit in die Nachkriegszeit hinein wirksam wurden. In dieser Zeit dienten große Teile der Abteianlage als Wohnstätte für Flüchtlingsfamilien. Seit 1986 wird die Anlage einer Generalsanierung unterzogen, die das Ziel der Substanzerhaltung, der Wiederherstellung historischer Raumsituationen und der Entwicklung verträglicher Gebäudenutzungen verfolgt.
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